Mein Name ist Mona. Ich reise nun seit über 8 Monaten und mein Hauptziel in den Philippinen war es das Surfen zu erlernen. Nach den Anfängen in Bali war mir klar, ich möchte das surfen besser und weiter erlernen. Da ich im Vorhinein viele philippinische Menschen kennenlernen durfte, die alle sehr freundlich und nett waren und da die Philippinen natürlich auch zahlreiche wunderschöne Surfspots bietet, war mir klar, ich muss auf die Philippinen. Meine Gefühle täuschten mich nicht – die Philippinen sind nun eines meiner Favourit-Länder! Zum einen, da die Menschen so super freundlich und angenehm sind und zum anderen, da die Natur einzigartig und wunderschön ist. Mich fasziniert, dass das Leben, das ich kennenlernen durfte, sehr einfach gehalten ist – Kein unnötiger Luxus. Natürlich ist alles komplett anders als in Deutschland: eine andere Kultur, andere Lebensweisen, andere Früchte, anderes Gemüse und komplett andere Sichtweise.
Meine Urlaubsplanung: Von Malaysien auf die Philippinen
Auf meiner Reise durch die Welt war ich gerade in Malaysien und ich habe meinen Flug in die Philippinen von dort aus gebucht. Den Flug habe ich knapp eine Woche vorher gebucht. Über Skyscanner habe ich die Preise verglichen und anschließend direkt bei Air Asia für insgesamt 70 € gebucht. Das Gepäck ist im Preis enthalten, man muss es aber zusätzlich hinzufügen bei der Buchung. Es ist auf jeden Fall ein Rückflug nötig, ansonsten lässt Air Aisa einen erst gar nicht einchecken, was bei mir der Fall war. Somit musste ich direkt vor dem einchecken in meinem Flug, einen weiteren Flug am Flughafen buchen – wieder für 70 €. Da ich nicht genau wusste wie lange ich bleiben möchte habe ich den Rückflug für in 4 Wochen gebucht. Insgesamt war ich aber 2 Monate auf den Philippinen und musste mein Visum daher für umgerechnet 30 € verlängert. Da ich den Rückflug ja bereits nach 4 Wochen gebucht hatte, musste ich diesen Flug umbuchen. Das hat mich dann noch einmal 60 € gekostet, also fast soviel wie der Rückflug an sich. Somit haben mich die Flüge insgesamt 200 € gekostet. Es war außerdem mit sehr viel Aufwand verbunden. Weitere Verlängerungen des Visums wären sehr teuer gewesen, daher habe ich beschlossen nach 2 Monaten zurück nach Kuala Lumpur – Malaysien zu fliegen.
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Couchsurfing: kostenlose Übernachtungen
Meinen Trip habe ich bei der App Couchsurfing als “public Trip” gepostet. Da ich meine Ausgaben im Auge habe, sowie gerne das Land und die Kultur über die Einheimischen kennenlernen möchte, wollte ich das in den Philippinen mal ausprobieren. Über die App habe ich um die 20 Anfragen bekommen, hauptsächlich von Männern. Darunter auch Angebote, mir einfach nur die Stadt zu zeigen. Ein paar Mädchen haben mir auch eine Anfrage geschickt, dass ich gerne bei Ihnen auf der auf der Couch schlafen kann. Ich habe mich für Mia entschieden. Am Flughafen angekommen bin ich mit dem Taxi in das Condominium, eine Wohnblock Anlage gefahren, wo Mia wohnt. Bei Ihr durfte ich dann kostenlos übernachten.
Schräges Essen: Entenfötus als Spezialität
Wenn es um Essen geht probiert man viel aus wenn man auf der Welt unterwegs ist. All den Menschen denen ich begegnet bin in den Philippinen, haben mir angeboten – okay angeboten ist vielleicht zu schwach formuliert, das war schon mehr eine Aufforderung, einfach alles auszuprobieren. Es wäre ja kein Problem, wenn es nicht Balot geben würde. Eine Spezialität: Entenfötus in einem Ei. Manchmal kannst du auch auswählen wie alt der Fötus sein soll, ein Tag oder doch lieber 10 Tage alt? Sehr beliebt ist auch das Angebot, dass du ja die Ente entfernen kannst und nur das Gelbe und das Weiße vom Ei isst – was auch deine Knie stärken soll! (Ich habe es natürlich nicht probiert).
Fleisch mit Blut überzogen, Innereien, Herz, Frosch und auch Hund oder gar manchmal Katze kann man in den Philippinen bekommen. Die Menschen essen dies aber meist aus der Not heraus, da es oft ziemlich große Familien sind und wenn der Hund z. B. bei einem Autounfall stirbt, will man das Fleisch nicht “verschwenden”. Andere Familien essen die Straßenhunde, weil das günstiger ist. Auch Frösche kann man super selbst fangen und bestimmt preisgünstig kaufen. Außerdem haben die Philippinos sehr, sehr, sehr viele süße Sachen, super süß und klebrig Sachen. Generell wird überall noch etwas Zucker hinzugefügt. Für meinen Geschmack – ich liebe es süß, sprengt das schon ein wenig den Rahmen.
Das Dorfleben auf den Philippinen
Mia hat mich dann auch eingeladen, mit Ihrer Familie ein paar Tage in ihrem Dorf zu verbringen. Ihre Familie lebt im Norden der Philippinen, genauer gesagt in Allacapan. Das befindet sich an der Grenze zu China. So sind wir dann zuerst mit dem Bus 5 Stunden für umgerechnet 10 € zu ihrem Elternhaus in Pangasinan gefahren. Dort haben wir ein paar Stunden geruht/geschlafen und sind dann mit ihrer Mama, ihrem Papa und ihren drei Brüdern – insgesamt mit zwei Autos, am nächsten Morgen, in den Norden gefahren. Die Reise war sehr, wirklich sehr lang und anstrengend, weil es dort keine Autobahnen gibt. Es ist nur eine Straße und sehr viel Verkehr. Nicht so viel wie in Manila. In Manila ist der Verkehr viel schlimmer und einfach nur verrückt. Wir sind um 3 Uhr in der Nacht losgefahren und angekommen sind wir um 22 Uhr in der Nacht. Natürlich haben wir Essens- und Trinkpausen gemacht. Alle Menschen waren echt super freundlich und nett.
Auf dem Weg haben wir bei ein paar Familienhäuser angehalten und auch dort gespeist. Alle waren super nett und freundlich. Als wir im Norden ankamen, wurden wir sehr herzlich
willkommen geheißen. Dort angekommen wurde ich direkt mit all meinen Lieblingsfrüchten versorgt: Ananas und Kokosnüsse. Die Ananas war direkt aus dem Garten und eine Junge kletterte auf eine Palme, um einige Kokosnüsse zu pflücken.
Am nächsten Morgen führten mich anderen Familienmitglieder zum Frühstück ins Nachbarhaus, wo es unzählige von Drachenfrüchten gab. Von diesen Früchten haben sie mir dann auch einige mitgegeben. Danach sind wir mit der ganze Familie und einem Pickup zu einem 3 Stunden entferntem Strand gefahren. Natürlich saßen so gut wie alle Familienmitglieder hinten auf der Ladefläche – wie üblich auf den Philippinen. So durfte ich miterleben, wie eine philippinische Familie einen Badetag gestalten: und zwar mit viel, sehr viel Essen und Karaoke. Die Philippienos lieben es zu essen und auch Karaoke lieben die Philippinos. Es wurde gegrillt: frischer Fisch, frisches Fleisch, roher Fisch, es gab Wassermelone und unzähliges mehr und natürlich durfte der Reis nicht fehlen.
Am letzten Abend wurde ein komplettes Schwein geschlachtet und zubereitet. Ich hatte die Möglichkeit, dabei zu zusehen, wie sie das machen. Das machen die Männer, weil es Schwerstarbeit ist und danach wurde das ganze Dorf eingeladen um zu feiern, dass die Familie vereint ist (das Zusammenkommen ist nur ein mal im Jahr).
Surfen in La Union: Ein Traum für Surfer
Als wir die Heimreise antraten, hatte ich beschlossen in La Union zu bleiben – ein bekannter Surfspot. Aber weiß heißt schon „bekannt“? Es hat mir sehr gut gefallen – zu gut um einen weiteren Ort zu bereisen. Letztendlich verbrachte ich dort knappe zwei Monate. Ich kam erst Nachts an und musste daher etwas suchen bis ich nach dem 3. Versuch eine Unterkunft für unter 10 € gefunden hatte. Im Preis mit enthalten war zudem auch ein Frühstück. Am nächsten Tag fand ich dann das Greenhouse, eine Unterkunft mit super liebe und hilfsbereit Eigentümern. Auch die Gäste waren super lieb. Gekostet hat es 400 Peso pro Nacht das sind ca. 7 €.
Nach ca. 3 Wochen bin ich dann an den Strand gezogen. Dort konnte ich in dem Haus einer Einheimischen wohnen, die ihre Zimmer vermietet. Dafür habe ich dann nur noch 300 Peso pro Nacht bezahlt, was ca. 5 € entspricht. In der ersten Unterkunft konnte ich eine Gallone, das sind über 10 Liter Wasser, für 1 € kaufen – sogar einen Spender haben sie mir bereit gestellt. In der zweiten Unterkunft durfte ich mir soviel Trinkwasser aus dem Kanister abfüllen wie ich trinken konnte.
Ab dann begann das Abenteuer. Es sind unzählige von Surferschulen in San Juan vertreten. Jede Schule für sich und dennoch, wenn Not am Surflehrer ist, helfen sie sich gegenseitig aus. So habe ich zuerst die eine Surfschule kennengelernt. Dort wurde ich zu einem “Banana Leaf” eingeladen. Für “Banana Leaf” wird Reis und z. B. Fisch, Huhn, Schwein, Bambus gekocht – je nachdem was da ist. Danach wird der Reis über ein Bananenbaumblatt – so groß wie ein Tisch – ausgebreitet. In unserem Fall wurde auch ein Surfboard zweckentfremdet und als Unterlage verwendet. Die Bananenbaumblätter wurden drauf gelegt und nach dem Reis wurden Fleisch, Fisch und Gemüse sowie die Brühe über dem Reis verteilt.
In den Philippinen ist es sehr verbreitet mit den Händen zu essen, somit genossen 10 bis 15 Surfer, alle um den das Surfboard stehend, mit den Händen essend, ihr Mittagsessen. Sehr wichtig bei dem tropischem Klima ist es – immer wenn Essen auf dem Tisch steht – einen “Wedler” zu haben. Einen der mit einem größeren Blatt oder gegebenenfalls auch mit seiner Cap wedelt. Damit sich keine Fliegen auf die Nahrung setzen. Es stimmt – das Essen schmeckt anders, wenn du es mit den Händen anstelle von Besteck ist.
Auch die einheimischen Surfer müssen sich beim Surfen vor der starken Sonne schützen. Nicht nur mit einem rash guard (langärmliges Schwimmoberteil), nein auch mit Zink. Das sieht aus wie Make up, ist auch in allen Farben zu erhalten. Es ist ein sehr starker Sonnenschutz – der sein Geld aber auf jeden Fall wert ist. Ich empfehle jedem der sich den ganzen Tag in der Sonne befindet, sich damit einzuschmieren.
Ich durfte miterleben wie das Surferleben ist, wenn alle Surfer spontan an einen anderen “Spot” fahren, weil dort die Wellen vermutlich größer sind. Es werden die Surfboards auf ein Tricycle (ein Roller mit Seitenanbau = Taxi) aufs Dach über dem Fahrer beladen und festgemacht.
Die beliebteste Sportart in den Philippinen ist das Basketball. Eine faszinierende Erfahrung ist es zu sehen, dass wirklich jeder hier den Basketball liebt und auch außerordentlich gut darin ist.
So hatte ich die Möglichkeiten verschiedene Arten des Surfer-Leben mitzubekommen, wofür ich auch sehr dankbar bin. Wie sie ihr Leben gestalten und der tägliche Ablauf ist.
Das Surfer-Leben bei der Fischerfamilie: der Fischer fährt jeden morgen in der Früh für ca. 5-6 Stunden aufs Meer. Die Familie hat jeden Tag frischen Fisch und wohnt in einfachen Bambus-Häusern. Zum Duschen pumpt man das Wasser direkt aus dem Boden – und geduscht wird draußen, direkt neben den anderen Häusern. Für mich war es sehr amüsant, für die Phililpienos jedoch Alltag. Da kommt es schon öfter vor, dass ein paar Leute Karten spielen, oder jemand etwas isst und direkt daneben jemand duscht – natürlich in Badeshorts. So gut wie alle sind dort Surflehrer, das heißt – ich denke viele von ihnen leben in den Tag hinein.
Manche “Beachboys” schlafen auch einfach nur in Hängematten. Auch sie leben in den Tag hinein und unterrichte das Surfen, wenn sie Geld brauchen. Diese Arbeitsmoral kann man sich kaum vorstellen, wenn man in Deutschland lebt. Was ich jedoch schnell gemerkt habe ist, dass alle Menschen hier sehr glücklich und zufrieden sind mit dem was sie machen und dem was sie haben. Manchmal ist weniger mehr und macht scheinbar noch mehr glücklich und zufrieden. Die Menschen sind super freundlich, alle teilen alles was sie haben. Ich habe nicht einen Menschen getroffen, der negativ oder schlecht drauf war. In den Städten sind ebenfalls alle so unheimlich freundlich und hilfsbereit. Sie versuchen einem immer zu helfen, manchmal auch mit Händen und Füßen. Das hat mich schon wirklich sehr beeindruckt.
Esskultur: Reis und Fleisch
Zu essen gibt gibt es immer Reis. Der “Partner” zum Essen kann alles sein: Kartoffeln, Fleisch, Fisch, je nachdem was da ist. Auch Bambus, Papaya und Kokosmilch kommen in Frage. Das Essen ist einfach, aber dafür sehr, sehr lecker. Die Spezialität ist “Chicken Adobo”. Genauso super lecker – auch wenn die starke schwarze Farbe anfangs abschreckend aussieht für unserem europäischen Geschmack. Natürlich kann dies jederzeit abgewandelt werden in “Pork Adobo”. Dann wird anstelle von Huhn, einfach Schwein verwendet. Interessant und auch lecker ist Bananen Ketchup. Als eher seltene Alternative zum Reis durchaus akzeptabel.
Für den Preisleistungsvergleich: in einem Restaurant kostet eine Portion Reis 15 Peso das sind gerade mal um die 0.27 Euro.
Die Philippiner essen wirklich sehr gerne. Deshalb ist es auch erlaubt, sein eigenes Essen und Trinken mit in das Kino zu nehmen. Natürlich gibt es auch hier Burger von bekannten Fast Food-Ketten. Das Kinoticket kostet umgerechnet 3 €. Im McDonald’s auf den Philippinen gibt es natürlich auch Reis. Das besten auf den Philippinen ist, dass die Früchte frisch und günstig sind und diese nicht gespritzt oder chemisch behandelt werden.
An die Umwelt denk hier kaum einer. Sehr viel ist in Plastik abgepackt und auch die meisten Spiesen zum mitnehmen sind in Plastik abgepackt. Es ist ganz egal welches Alter, hier achtet keiner auf die Umwelt. Der Müll wird einfach direkt entsorgt, was ich sehr schade finde.
Jedes Paradies hat auch seine Schattenseiten
Die negative Seite des Lebens direkt am Strand ist der Taifun. Diesen mitzuerleben war für mich eine einzigartige Erfahrung. Zu sehen wie sich das Wetter innerhalb Tagen so extrem verändern kann. Mein Aufenthalt war von Anfang Juni bis Anfang August. Die Regensaison hat Anfang Juli begonnen und Anfang August wurde dann der Taifun erwartet. Leider musste ich miterleben, wie einige Menschen ihre Häuser verloren haben. Erst standen einige Häuser voller Wasser und einen Tag später hat die Kraft des Meeres die Häuser und deren Inhalt mit ins Meer gezogen. Es war einfach schrecklich mitzuerleben, wie Menschen alles verlieren. Erschreckend: wo vorher 6 Bambushäuser standen ist jetzt leere. Der Zusammenhalt untereinander ist sehr beeindruckend, da trotz dieser ausgewöhnlichen Situation jeder einen Schlafplatz hatte. Sei es in dem benachbarten Hotel, Hostel oder bei Nachbarn, Familie oder Freunde.
Vor- und Nachteile als Tourist in den Philippinen
Die Busfahrt: eine Fahrt mit dem Bus kostet ca. 10 Peso, das sind vielleicht 10-15 Cent. Leider versuchen die Busfahrer die Touristen beim Rückgeld etwas über den Tisch zu ziehen. Es handelt sich zwar nur um Minimalbeträge, ich finde die sichtweise gegenüber „weißen Menschen“ dennoch bedenklich.
Sprache: Ein großer Vorteil ist, dass alle sehr gutes Englisch sprechen. Sogar die Werbungen sind auf Englisch. Das kann auch mitunter daran liegen, dass es in den Philippinen mehrere Sprachen gibt, die nur bestimmte Teile des Landes gesprochen und verstanden wird.
Mein Fazit
Alles in allem lohnt es sich die Philippinen zu bereisen. Man hört immer wieder von politische Unruhen oder von anderen Konflikten im Lande. Ich kann euch nur empfehlen: Traut euch! und besucht das wunderschöne Land. Es ist nicht immer alles so extrem, wie es berichtet wird und es wäre unendlich schade, hätte ich meine Erfahrungen die ich dort machen durfte, nicht gemacht.